Unser Lagebericht

Prognose-, Risiko- und Chancen­bericht

Prognosebericht

Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die konjunkturelle Entwicklung in den Ländern, in denen die GFT heute tätig ist, werden im Februar 2023 nicht so pessimistisch eingeschätzt wie noch im Herbst 2022. Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird sich 2023 zwar abschwächen, bleibt aber deutlich hinter den ursprünglichen Erwartungen zurück. Als relativ robust erweist sich darüber hinaus die Konjunktur in den Niederlanden: Als „Musterländle“ der Eurozone liegen die drei Indikatoren BIP, Arbeitslosenquote und Inflationsrate deutlich über der Projizierung der Eurozone und der von Deutschland.

BIP-Wachstum
(real, in %)
Arbeitslosenquote
(in %)
Inflation
(VPI in %)
Prognose
2023
2022 2021 Prognose
2023
2022 2021 Prognose
2023
2022 2021
Eurozone 0,0 3,3 5,3 6,5 6,2 7,0 8,5 9,2 2,6
Deutschland -0,1 1,8 2,6 3,5 3,1 3,6 7,5 8,6 3,2
Österreich 0,3 4,8 4,6 6,4 6,3 8,0 6,5 8,5 2,8
Niederlande 0,6 4,6 4,9 4,3 3,7 4,2 4,2 11,6 2,8

Quelle: IfO-Institut; Bank Austria; WIFO Österreich; Eurostat; GTAI (Stand: Januar 2023)

Konjunkturaussichten in Europa für 2023 leicht optimistisch.

Ergab sich für Österreich im Jahr 2022 ein noch sehr kräftiges Wirtschaftswachstum von 4,8 %, so wird es 2023 mit 0,3 % aber nur mehr schwach positiv ausfallen. Der österreichische Arbeitsmarkt ist von einem anhaltenden Arbeitskräftemangel gekennzeichnet. Daher wird trotz der milden Rezession zum Jahreswechsel nur mit einem geringen Anstieg der Arbeitslosenquote auf 6,4 % im Jahr 2023 gerechnet. Auch bei der Inflation wird sich der Preisauftrieb infolge rückläufiger Rohstoff- und Energiepreise im Jahr 2023 auf 6,5 % verlangsamen.

GFT verfügt über ein Qualitätsmanagement nach DIN ISO 9001:2015.

Risikobericht

Beschreibung des Risikomanagementsystems
GFT verfügt über ein ganzheitliches IT-gestütztes Risikomanagementsystem, mit dessen Hilfe die Risiken erfasst, dokumentiert, aggregiert und analysiert werden. In regelmäßigen Abständen finden Risikoinventuren statt, wobei die Risiken identifiziert, beschrieben und bewertet werden. Auf diese Weise können frühzeitig die notwendigen Maßnahmen zur Abwendung potenzieller Schäden für die GFT eingeleitet werden.

Alle Risiken werden aufgrund ihrer Herkunft in der sogenannten Risikoinventur bestimmten Bereichen zugeordnet. Auf diese Weise werden Markt-, Finanz-, politische bzw. rechtliche, technische sowie organisatorische Risiken differenziert. Bei der Identifizierung und Bewertung der Risiken stehen die stabile Ertrags- und Vermögenslage und die finanzielle Unabhängigkeit der GFT, welche sowohl von internen als auch von externen Faktoren beeinflusst werden können, im Vordergrund.

Das Risikomanagementsystem wird durch ein schriftlich dokumentiertes Qualitätsmanage-mentsystem (QMS) nach DIN EN ISO 9001:2015 unterstützt. Das Risikomanagementsystem der GFT ist im Vergleich zum Vorjahr unverändert.

Risiken der künftigen Entwicklung
Einmal jährlich wird ein Bericht über alle Risiken und die entsprechenden Gegenmaßnahmen erstellt, welcher bei bedeutsamen Risikoabweichungen den Gremien präsentiert wird. Im November 2022 wurde die GFT von der TÜV Rheinland Cert GmbH, Köln, nach einem Zwischenaudit rezertifiziert mit der Bestätigung, dass das etablierte Qualitätsmanagementsystem ordnungsgemäß angewendet wird.

Basis hierfür ist neben den Anforderungen des Standards „Credit Management Certification“ auf Basis der Mindestanforderungen an das Credit Management (MaCM) des Bundesverbandes Credit Management e. V. die GFT-Kreditrichtlinie mit Aussagen zu Kundenstammdaten, Bonitätsprüfung und -überwachung, Kreditlimit und -überwachung, Sicherheiten für Forderun-gen, Zahlungsverkehr und -bedingungen, Mahnwesen und Liefersperre sowie der Forderungsbeitreibung.

Unabhängig vom Risikomanagementsystem minimiert die Förderung und Einforderung eines hohen Qualitäts- und Risikobewusstseins aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der GFT das Aufkommen interner Risiken. Hilfreich sind hierbei verbindliche Prozessanweisungen und Richtlinien, die in allen relevanten Unternehmensbereichen existieren. Darüber hinaus bestehen Versicherungen mit marktüblichen Deckungssummen und Selbstbehalten, unter anderem gegen Elementar- und Haftpflichtschäden. Für alltägliche betriebliche Risiken werden keine Sachversicherungen abgeschlossen, um die Mitarbeit aller Prozessbeteiligten an der Schadensprävention zu fördern.

Um rechtliche Risiken zu minimieren, werden externe Anwälte in alle wesentlichen Rechtsgeschäfte eingebunden. Im Bedarfsfall werden weitere Fachanwälte hinzugezogen, die in dem jeweiligen Rechtsgebiet spezialisiert sind. Sind Vertrags- oder Prozessrisiken zu erkennen, werden Rückstellungen in ausreichender Höhe gebildet. Auch bei negativen externen Einflüssen bleibt die Leistungsfähigkeit der GFT erhalten, denn auch diese nicht direkt beinflussbaren Risiken – durch zum Beispiel negative rechtliche oder politische Entwicklungen des Marktumfeldes – werden permanent beobachtet. Soweit notwendig, werden entsprechende Szenarien und Maßnahmenkataloge entwickelt.

Aus der Delkredere-Zusage für unsere Mitglieder gegenüber unseren Vertragslieferanten resultiert ein wesentliches Forderungsausfallrisiko, welches durch eine Kreditversicherung rückversichert ist. Zur Risikominimierung ist ein umfassendes Debitoren- und Kreditorenmanagement eingerichtet. Zur Reduzierung der Ausfallrisiken erfolgt eine Überprüfung der Bonität der Geschäftspartner sowie eine enge Begleitung und eine fortlaufende Überwachung der offenen Forderungen. In Einzelfällen werden zur Risikobegrenzung auch zusätzliche Sicherheiten vereinbart. Potenziellen Ausfallrisiken wird durch Bildung von Wertberichtigungen Rechnung getragen.

Gesamtaussage zur Risikosituation
Zu den maßgeblichen Risiken zählen unverändert Rohertragsrisiken wie eine sinkende Handelsspanne, Verschlechterungen der Einkaufskonditionen sowie das latente Risiko von Forderungsausfällen aufgrund steigender Insolvenzquoten.

Durch das stabile Mitgliederwachstum im In- und Ausland sehen wir uns für die Zukunft gut aufgestellt. Auch wachsen unsere Mitglieder neben ihren angestammten Geschäftsfeldern in neue Geschäftsfelder rund um die erweiterte Gebäudetechnik hinein. Andererseits stellen wir fest, dass im ITK-Bereich zunehmend das Segment IT ein weiterer wichtiger Bestandteil wird, wo die GFT zukünftig Lösungsansätze anzubieten hat. Hier sehen wir für die GFT interessante Ansatzpunkte, unsere Mitglieder auf diesem Wachstumspfad durch die Aufnahme neuer Lieferanten in weiteren Geschäftsfeldern erfolgreich zu begleiten. 

Der Vorstand erwartet auf Basis der Planungen und in Kenntnis der dargestellten Prognosen keine gravierenden Risiken im Hinblick auf die Unternehmensentwicklung. Eine dauerhafte Beeinträchtigung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der GFT eG durch einzelne Risiken oder durch deren Wechselwirkungen liegt nicht vor. Zu beobachten bleibt allerdings die Leitzinsentwicklung der Europäischen Zentralbank, die die Refinanzierungssituation für 2023 verschlechtern wird.

Unser Ziel ist es, im aktuellen Geschäftsjahr die Gesamtausschüttung absolut wieder mindestens an das durchschnittliche Niveau der Vorjahre anschließen zu lassen. Dies setzt allerdings voraus, dass es unseren Mitgliedsunternehmen weiterhin gelingt, ihre Umsätze auf die GFT zu konzentrieren und dass die Konjunkturabkühlung in den Märkten, wo die GFT tätig ist, nicht so stark ausfällt, wie noch im Herbst 2022 von vielen Wirtschaftsforschungsinstituten befürchtet.

Auf Basis der derzeitigen Erkenntnisse erwarten wir für 2023 bei weiterhin hoher Unsicherheit der Prognose eine leichte Steigerung der Umsatzerlöse sowie eine deutliche Steigerung der Gesamtausschüttung.

Dank für Engagement und Verbundenheit
Nach einem herausfordernden Jahr, das erneut von der Pandemie geprägt war, ist es nun an uns, Danke zu sagen. Wir danken unseren Mitgliedern für die gute Zusammenarbeit und für ihr Vertrauen.

Diesen Dank möchten wir zudem auf unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausweiten. Auch sie haben einen beispiellosen Einsatz gezeigt. Viele engagierten sich im vergangenen Geschäftsjahr über Wochen oder sogar Monate über ihr normales Arbeitspensum hinaus und nahmen Überstunden in Kauf. Wir wissen, dass das keine Selbstverständlichkeit ist.

Der Vorstand
Hilden, im März 2023

Erweiterte Gebäudetechnik gewinnt zukünftig weiter an Bedeutung.

EZB-Leitzinspolitik bleibt für das Geschäftsmodell der GFT als herausfordernd.