Unser Lagebericht

Grundlagen der GFT eG sowie der GFT-Unternehmensgruppe

Genossenschaften stehen für praktizierte Wirtschaftsdemokratie, für Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung. In der Unternehmenskultur der GFT haben Vertrauen, Tradition und Verantwortung neben betriebswirtschaftlichen Zielen eine lange Historie und einen hohen Stellenwert. 

Erfolgsmodell Genossenschaft: Seit über 50 Jahren

Selbstständige Fernmeldeunternehmen hatten bei der Gründung der GFT vor über 50 Jahren die Idee, mithilfe eines eigenen Wirtschaftsunternehmens die für ihre Unternehmen unverzichtbaren Einkaufs, Lagerungs- und Distributionsfunktionen eigenständig zu besorgen. Sie wollten nicht mehr von Branchenfremden abhängig sein, sondern als starkes Regulativ selbst Einfluss auf den Telekommunikationsmarkt nehmen. Dazu ist eine Kooperation in der Rechtsform der Genossenschaft der geeignetste Weg. In dieser werden Selbstverwaltung und unternehmerische Eigenbestimmung im Rahmen des gesetzlichen Förderauftrages am besten verwirklicht. Heute betreibt die GFT ausschließlich das Streckengeschäft.

Umfangreiches Dienstleistungsportfolio für die Mitglieder

Das zentrale Geschäftsfeld bildet die „Zentralfakturierung“. Die Mitglieder der GFT kaufen „in Namen und auf Rechnung der GFT“ bei ihren rund 100 Vertragslieferanten ein. Die GFT garantiert gegenüber den Vertragslieferanten die pünktliche Zahlung unter Ausnutzung von Einkaufsvorteilen (Boni, Skonti etc.). Neben der Zentralfakturierung bietet GFT ihren Mitgliedern zur Unterstützung im Tagesgeschäft ein breites Spektrum – teilweise über Kooperationspartner – an kaufmännischen Dienstleistungen an. Zu nennen sind etwa Bank-, Finanz- und Assekuranzdienstleistungen, Weiterbildung & Networking (GFT-Akademie), IT-/Datenmanagement-Services, Unternehmens-, Steuer- und Rechtsberatung und zahlreiche Rahmenverträge, zum Beispiel für die PKW-Beschaffung. 

Das GFT-Geschäftsmodell

Mitgliederorientierung und Interessenvertretung

Die Förderung der Mitglieder ist Dreh- und Angelpunkt des gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebs der GFT. Das ist Nähe und Wir-Gefühl, das ist die Identität von Mitglied mit ihrer GFT, außerdem Mit-Unternehmertum und Verantwortung. Genossenschaften wie die GFT sind jedoch weit mehr. Sie stehen für Miteinander und Kooperation. Sie stehen außerdem für selbstbestimmtes Handeln. Dessen Erfolg spiegelt sich in erster Linie im Wirtschaften ihrer Mitglieder wider und nicht in der Rendite. Mitgliedschaft und Mitgliederorientierung haben in der GFT eine lange und erfolgreiche Tradition. Ausruhen darf man sich darauf aber nicht. Ganz im Gegenteil: Sie muss immer wieder strategisch neu an die Zeit und den Bedürfnissen der GFT-Mitglieder angepasst werden.

Im Bereich der Interessenvertretung arbeiten GFT und der VAF Bundesverband Telekommunikation e.V. seit vielen Jahren Hand in Hand, um durch arbeitsteilige Wahrnehmung der wirtschaftlichen und rechtlichen Brancheninteressen die Mitglieder bestmöglich zu unterstützen. Dies geschieht etwa über das Monitoring wichtiger Gesetzgebungsänderungen im Telekommunikationsgesetz und/oder weiterer korrespondierender Gesetzesvorhaben, der wirtschaftlichen Ausgestaltung der Rahmenverträge mit Herstellern und Distributoren sowie der Unterstützung bei der Schaffung einheitlicher Branchenstandards zur Digitalisierung des Abrechnungsverkehrs sowie zur Auftragsdatenverarbeitung (gemäß DSGVO). 

Die Organisationsstruktur

Zur GFT-Unternehmensgruppe zählt ein Standort in Hilden (Zentrale) sowie die beiden Tochtergesellschaften IPnova AG, Hilden, und die GFT Austria GmbH in Wien-Schwechat. Die GFT eG übernimmt für ihre Tochtergesellschaften nahezu alle Zentral- und Verwaltungsfunktionen. Im Wesentlichen sind dies die Bereiche Zentralfakturierung, Finanzen, EDV und Organisation. Weiterhin fallen das Rechnungswesen, die Personalverwaltung und der gemeinsame Marktauftritt unter das Dach der GFT eG.

Die GFT Austria GmbH erbringt neben dem Kerngeschäft der GFT-Unternehmensgruppe auch weitere Dienstleistungen im Auftrag der GFT eG für die Mitglieder in Österreich, wie zum Beispiel der Abschluss von Rahmenvereinbarungen für Mitgliedsunternehmen, die rechtliche Betreuung sowie Angebote rund um Beratung, Marketing und digitale Weiterentwicklung der Mitgliedsunternehmen.

Die IPnova AG, Hilden, hat bislang noch keine operative Geschäftstätigkeit aufgenommen.

Mitarbeiter und Mitarbeiterstruktur

Wie im vergangenen Geschäftsjahr ist ein positiver Trend hinsichtlich der durchschnittlichen Länge der Betriebszugehörigkeit zu erkennen. Diese liegt bei der GFT eG bei im Durchschnitt bei 14 Jahren. Für den Nachwuchs macht sich GFT in puncto Ausbildung junger Menschen stark. Die Ausbildungsquote steigt 2023 auf 10,7 %.

Zum 31.12.2023 beschäftigt die GFT durchschnittlich 24 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Anteil der Vollzeitarbeitenden zum 31.12.2023 beträgt 79 %. Die Quote der Teilzeitarbeitenden erhöht sich gegenüber dem Vorjahr auf 21 % (Vorjahr: 16 %).

Die GFT hat mit Beginn der Pandemie frühzeitig dezentrale Arbeitsmöglichkeiten für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingerichtet. Für einen reibungslosen Übergang vom Büro in die eigenen vier Wände hat GFT kurzfristig neue Hardware wie Laptops, Webcams sowie spezielle Kommunikationssoftware und Zugänge zur Verfügung gestellt. Somit war ein unterbrechungsfreies Arbeiten möglich und die Erreichbarkeit für unsere Mitglieder jederzeit gewährleistet. Darüber hinaus wurde den Mitarbeitern ein regelmäßiges innerbetriebliches SARS-CoV-Testangebot unterbreitet. Nach Abklingen der Pandemie hat die GFT die positiven Erfahrungen aus dem dezentralen Arbeiten dazu genutzt, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern dort, wo es möglich ist, auch weiterhin mobiles Arbeiten an bis zu zwei vollen Tagen pro Woche anzubieten.    

Familie und Beruf vereinbaren

Für GFT basiert der Unternehmenserfolg entscheidend auf einem engagierten und starken Team. Eine wertschätzende Unternehmenskultur und die Flexibilität bei individuellen Problemlösungen sind wichtige Eckpfeiler für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

50 Jahre GFT

Seit über 50 Jahren steht die GFT für Miteinander und Kooperation.

14 Jahre

Durchschnittliche Betriebszugehörigkeit liegt bei 14 Jahren

11,0 %

Ausbildungsquote der GFT steigt 2023 auf 11 %.

Im Fokus: Soziales Engagement für Schulen

GFT unterstützt das Projekt „Schülergenossenschaft – nachhaltig wirtschaften, solidarisch handeln “ des Genoverbandes e.V., Frankfurt/M.

Schülergenossenschaften sind von Schüler*innen eigenverantwortlich geführte Schülerfirmen in der Form einer Genossenschaft. Im Rahmen der Genossenschaft erarbeiten sie eigene Geschäftsideen, Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufe, schreiben den Businessplan und entwickeln die Satzung ihrer Schülergenossenschaft. Darüber hinaus entwickeln sie Produkte und/oder Dienstleistungen, die sowohl schulintern als auch außerhalb der Schule vertrieben werden können.

In Schülergenossenschaften erhalten Schülerinnen und Schüler praxisnah Einblick in die Gründung und Funktionsweise von Unternehmen. Gleichzeitig lernen sie die zentralen genossenschaftlichen Werte – Demokratie, Nachhaltigkeit und solidarisches Miteinander – kennen.

Die GFT hat daher eine Kooperationsvereinbarung zur Gründung der ersten Schülergenossenschaft an der Freien Aktiven Schule (FASW) in Wülfrath unterzeichnet. Die GFT wird die Schülergenossenschaft gemeinsam mit dem Genoverband e.V., der Lehr- und Lernmaterialien zur Verfügung stellt und für die jährliche genossenschaftliche Prüfung verantwortlich zeichnet, bei allen unternehmerischen Fragen als genossenschaftlicher Partner in der Gründungs- und späteren aktiven Phase unterstützen, um die Schülerinnen und Schüler frühzeitig an wirtschaftliche Fragestellungen der Praxis heranzuführen.

2023 begleitet die GFT gemeinsam mit dem Genoverband e.V. die Gründung der Schülergenossenschaft „Freie Aktive Schülergenossenschaft eSG“ an der FASW in Wülfrath. Die Abkürzung „eSG“ steht dabei für „eingetragene Schülergenossenschaft“. Die Schüler der FASW haben intensiv die Gründung der Schülergenossenschaft vorbereitet und dabei bereits viel über die Gründung und den Aufbau eines Unternehmens gelernt. Der Gründungsprozess gestaltet sich wie bei einer „echten“ Genossenschaft und jede Schülergenossenschaft muss sich einer dezidierten Gründungsprüfung ihres Businessplanes durch den Genossenschaftsverband unterziehen.

Die Schülergenossenschaft hat sich vier komplexe Schwerpunktaufgaben gesucht: Sie produziert und verkauft Produkte aus Holz, übernimmt den Lieferdient per Lastenfahrrad für die angeschlossene Kita der FASW, entwickelt Audio- und Videoproduktionen und betreibt darüber hinaus noch ein Schüler-Café. Die Herausforderung der Schülerfirma ist dabei, unterschiedliche Betätigungsfelder organisatorisch zu betreuen und wirtschaftlich zu führen. 

Gründung der "Freie Aktive Schülergenossenschaft eSG" in Wülfrath

Kooperation mit der Freien Aktiven Schule in Wülfrath zur Gründung einer Schülergenossenschaft

FASW

Gründung der „Freie Aktive Schülergenossenschaft eSG“